Chronik
Der verstorbene Ratsherr Heinrich Theissen war der Initiator zur Gründung eines Vereines zur Förderung behinderter Menschen in Bottrop. Am 18.12.1964 gründete er mit einigen betroffenen Eltern den „Verein zur Förderung geistg und Körperlich behinderter Kinder e.V. in Bottrop“. Die Werkstatt für Menschen mit Behinderungen trägt seinen Namen. Grundgedanke der damaligen Gründungsmitglieder war es nicht Träger von Einrichtungen zu werden, sondern diese ins Leben zu rufen und ideell und materiell zu unterstützen. Dieser Grundsatz gilt bis zum heutigen Tage.
Schwerpunkte der Entwicklung und der Aktivitäten dieses Vereines:
1965 / 1966
Jahre der Grundlagen – Aufbauarbeit, u.a.: Erfassung von Behinderten, Einrichtung einer Beratungsstelle im Rathaus, Durchführung vielfältiger Veranstaltungen um eine finanzielle Grundbasis zu schaffen
1967
Das DRK übernimmt die Trägerschaft im Alfred –Delp-Heim für eine Tagesbildungsstätte als Übergangslösung, Transport der Kinder im vereinseigenen VW-Bus.
1968
Auf Grund des neuen Schulgesetzes dürfen keine neuen Tagesbildungsstätten mehr gebaut werden. Nachfolgeeinrichtungen sind Sonderkindergarten und Sonderschule. Das DRK übernimmt die Trägerschaft des Sonderkindergartens, die Stadt Bottrop für die Schule für Geistigbehinderte.
1969
Nach intensiven Verhandlungen übernimmt in diesem Jahr die Werkstatt für Behinderte 20 Jugendliche aus Bottrop.
Mai / Juni 1969
Errichtung von zwei Schulklassen in der Liesenfeldschule. Im November dieses Jahres schließen sich betroffene Eltern aus Kirchhellen dem Verein an.
1970
Statt dem Bau einer Großwerkstatt in Gelsenkirchen gelingt es dem Bottroper Verein nach zähen Verhandlungen eine eigene Einrichtung in Bottrop zu schaffen mit Einbeziehung der Stadt Gladbeck.
1971
Eröffnung einer vierklassigen Sonderschule in der Goetheschule
Kauf des 19000 m2 großen Grundstückes für Werkstatt, Therapiezentrum und Wohnheim an der Heinrich-Theissen-Strasse. Der Landschaftsverband stimmt der Errichtung eine Werkstatt auf dem Gelände zu
1972 / 1973
Verhandlungen mit der Stadt Bottrop zum Bau einer Schule für geistig Behinderte. Die Werkstatt nimmt mit 18 Behinderten ihren Betrieb in Bottrop auf
1974
Errichtung einer eigenen Schule in der Welheimer Mark
1964 bis 1974
finanzielle Hilfen und Unterstützung in der Zeit von 1964 bis 1974
Zuschüsse für Bauvorhaben, Maschinen, Therapiematerial und Einrichtungsgegenständen, Anschaffung von Fahrzeugen, Betriebskosten für diverse Einrichtungen, Personalkosten (u.a. Beschäftigung einer Krankengymnastin in der WfB), Erwerb des Grundstückes für Werkstatt und Wohnheim an der Heinrich Theissen Strasse, Zuschüsse für Freizeitmaßnahmen und individuellen Hilfen u.v.m.
Gesamtaufwendungen = 455000,00 DM
Vorstandsmitglieder in dieser Zeit waren neben dem Ratsherrn Theissen die Herren Lubina, Verheyen, Hake und Lammerts
1975
Planung eines Erweiterungsgebäudes für die Werkstatt für Behinderte
1976
Planung Errichtung einer Wohnstätte für Menschen mit Behinderungen mit angeschlossenem Therapiezentrum und Bewegungsbecken in Trägerschaft des Diakonischen Werkes auf dem vereinseigenen Grundstück
1977
Gründung des Müttergesprächskreises durch Frau Lubina
1979 – 1980
Bedarfsermittlung für die Notwendigkeit einer Wohneinrichtung und Verhandlungen mit dem Landschaftsverband
Bau des Wohnheimes an der Theissen Strasse mit Therapiezentrum
1981
Eröffnung der Frühförderstelle in Bottrop mit erheblichen finanziellen Zuwendungen des Fördervereines, Kauf eines weiteren Grundstückes an der Heinrich-Theissen-Strasse (8500 m2) für eine Erweiterung der Werkstatt und Errichtung eines Gebäudes für die Frühförderung
1982
Gründung des Arbeitskreises „Integration“
Anmietung und Ausstattung einer behindertengerechten Trainingswohnung in der Innenstadt Bottrop für die Schule „In der Welheimer Mark“ (Böhmerhaus)
1983
Erstellung eines Ratgebers für Behinderte durch die Vereinsmitglieder, Erstellung eines Konzeptes für die Aufnahme von schwerstmehrfachbehinderten Menschen in der WfB. Hier arbeiten inzwischen 220 Personen, die Aufnahmekapazität ist erreicht
1984
Erweiterung der WfB als Tagesstätte für Schwerstbehinderte im Therapiezentrum, Einrichtung und Finanzierung einer Trainingswohnung der Schule für Geistigbehinderte im Böhmerhaus
1985
Entwicklung eines Wohnkonzeptes für behinderte Menschen außerhalb des Wohnheimes durch den AK Integration, Gründung der Dachvereinigung für Behindertenarbeit (DBA) in Bottrop
1987
Antrag auf Erweiterung des Wohnheimes für Menschen mit Behinderungen an der Heinrich-Theissen-Straße, Entwicklung einer neuen Konzeption für einen großen Teil des vereinseigenen Grundstückes, Finanzierung der neuen Anliegerstraße August-Schmidt-Weg mit Zufahrt von der Gladbecker Straße
1988
Bau einer Vielzahl von behindertengerechten Einfamilienhäusern am August-Schmidt-Weg, Vergabe der Grundstücke an Familien mit behinderten Kindern und Jugendlichen und körperbehinderten Menschen. Mehr als die Hälfte der Grundstücke geht in die freie Bebauung
1989
Auflösung des Kuratoriums für Werkstatt und Wohnheim in gegenseitigem Einverständnis der Vorstände des Diakonischen Werkes und des Fördervereines
1990
Gründung des „Treff der Freundschaft“ als Freizeiteinrichtung der Stadt Bottrop mit erheblicher finanzielle Unterstützung des Fördervereines, Gründung des „Integrationsmodell Ortsverband Bottrop“ durch eine Elterninitiative mit Pastor Bartsch aus Essen, die Schule in der Welheimer Mark erhält über den Förderverein ihr erstes rollstuhlgerechtes Fahrzeug
1992
Mitfinanzierung des Gebäudes „Alter Konsum“ an der Gladbecker Strasse , Träger der Maßnahme Verein für Soziale Dienst für die Einrichtung einer autistischen Ambulanz, Wohnungen für das Integrationsmodell, Beratungsstelle für Behinderte etc. Gesamtzuschuss als Anschubfinanzierung 160000,00 DM
Ausstattung eines Therapieraumes für Schwerstbehinderte in der WfB
1998
Einrichtung eines zentralen Behindertenbüros (ZBB) in der Gladbecker Straße mit gleichzeitiger Finanzierung eines behinderten Arbeitsplatzes, Finanzierung eines Fahrzeuges für die Frühförderstelle
1999
Anschubfinanzierung der „Familienentlastenden Dienste“ in Trägerschaft des Vereines Hilfe für das autistische Kind mit 25000,00 DM, Gewährung eines Darlehens für der Errichtung einer Tages- und Rehabillitationseinrichtung für Hemiplegiker in Höhe von 150000,00 DM
2000
Kauf der Immobilie an der Taelichsbeckstrasse für die Wohneinrichtung „Kinderhaus Biene“
2001
Finanzierung des Projektes „Zirkus Mumm“ als integrative Maßnahme in Zusammenarbeit mit der Willy Brandt Gesamtschule
2003
Anschaffung eines neuen behindertengerechtes Fahrzeuges für die Schule in der Welheimer Mark „Der rote Bus“, Bezuschussung eines Fahrzeuges für der Behindertenfahrdienst der Stadt Bottrop in Trägerschaft des DRK
2004
Bezuschussung des Neubaus der Frühförderstelle an der Pestalozzistrasse in Höhe von 50000 €
2006
Der Verein präsentiert sich im Internet, Umbenennung in den „Verein zur Förderung von Menschen mit Behinderungen e.V. Bottrop“
2010
Mitfinanzierung der Immobilie für den Verein „Hilfe für das autistische Kind“ in der Taeglichsbeckstarsse bei der Anschaffung und den notwendigen Umbaumaßnahmen mit 268000,00 €
2011
Beginn der Finanzierung der psychologischen Betreuung von Menschen mit Behinderungen in der WfMmB. Diese Maßnahme wird bis in die heutige Zeit weiterfinanziert
Bezuschussung der Erstellung einer Reithalle durch das Diakonische Werk
2012
Finanzielle Unterstützung der Teilnehmer/innen an den paraolympischen Wettkämpfen
Durchführung der ersten Disco im Prisma Bottrop mit über 220 Teilnehmer/innen
2013
Finanzierung von Therapie- und Einrichtungsgegenständen von inklusiv arbeitenden Kindergärten in der Stadt Bottrop
2014
Feier anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Vereins in der Diskothek Prisma in Bottrop
2015
Aufnahme des Vereins „Treff der Freundschaft“ und seit dieser Zeit immer wiederkehrende allgemeine Bezuschussung von Freizeitmaßnahmen in den Ferien
Finanzierung von Therapiematerialien der Frühförderstell
Mitfinanzierung eines Fahrzeuges für den Behindertenfahrdienst des DRK
2016
Finanzierung von zusätzlichem Betreuungspersonal für die Maßnahmen „Treff der Freundschaft“ um auch schwerstmehrfachbehinderten Kindern und Jugendlichen die Teilnahme zu ermöglichen.
2017
Mitfinanzierung eines Fahrzeuges für das „Integrative Wohnmodell“
Mitfianzierung eines Aussenspielgerätes für den Else-Weeks Kindergarten
2018
Erstellung einer neuen Homepage
2019
Onlinestellung der Homepage
Mitfinanzierung eines behindertengerechten Fahrzeuges für den Else-Weeks Kindergarten Bottrop
Darüber hinaus gab es in den fünfzig Jahren immer wieder eine Vielzahl von Hilfen und finanziellen Unterstützungen u.a. Finanzierung von persönlichen Hilfsmitteln, Freizeitmaßnahmen, kulturellen Veranstaltungen, Delphintherapien, die Teilnahme an den Special Olympics, Zuschüsse für weitere Fahrzeuge, juristische Beratungen und Auseinandersetzungen
Stand. Oktober 2019